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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 28

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
28 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. zu steuern. Als sie aber in Geldnot gerieten, verfielen sie selber der Fälschung (Ferdinand Ii. nach dem Böhmischen Krieg). Sie ließen Münzen schlagen, die statt ans Silber ans versilbertem Kupfer bestanden. Eine Verteuerung der Lebensmittel war die unabweisbare Folge. Nach einiger Zeit „beniesen" die Landesfürsten die neuen Münzen (d. H. sie erklärten dieselben für ungültig) und forderten vom Volke, daß dieses seine Abgaben im alten Gelde zahle. Darüber erhob sich eine tiefgehende Entrüstung unter den Geschädigten und Betrogenen; „die öffentliche Meinung verfolgte die Kipper und Wipper und die Geistlichen predigten wider die Teufelsbrut". § 81. Geistiges und sittliches Leben. Wissenschaft im 1. Im Dmormationsjalirhitnbcrt herrschte, genährt durch das 16. Jahrhundert. ^ . ' , , / 1 L’ , ' J 1 tatenkraftige, innerlich noch gesunde deutsche Bürgertum, ein frischer Zug im geistigen und sittlichen Leben der Nation. Derselbe offenbarte sich auf allen Gebieten. Mit neuem Glanz Mühten die Universitäten aus, wo hervorragende Lehrer wirkten (Luther und Melauchthon in Wittenberg, Dr. Eck in Ingolstadt) und wo die Wissenschaften ihre vornehmste Pflege fcinben. Es mehrte sich auch ihre Zahl. So wurden it. ct. die Universitäten Marburg (1527), Straßburg (1538), Königsberg (1544), Jena (1558), Würzburg (1582, Altdorf (1623) ins Leben gerufen. Berühmte Gelehrte, von denen einige der vorigen Periode schon angehören, waren: die Humanisten Joh. Reuchlin (f 1522) und Erasmus von Rotterdam (t 1536); die Astronomen Nikol. Köper nikus, geb. zu Thorn 1473, t 1543 als Kanonikus zu Frauenburg in Ostpreußen (das koperni-kanische Weltsystem) und Joh. Kepler aus Württemberg, f 1630 zu Regens bürg, welcher die nach ihm benannten brei Gesetze der Planetenbewegung fanb; der bayerische Chronist Joh. Turmair aus Abensberg (Aveutiuus) f 1534. Stabte und Fürsten entwickelten rühmenswerten Eifer in der Grünbuitg und Förberung von Ge-lehrtenschulen. Man benfe nur an die Gymnasien zu Nürnberg (eingerichtet von Melauchthon 1526?), Augsburg, Straßburg, die sächsischen Fürstenschulen zu Meißen, Grimma und Schulpsorta. Selbst auf beut Gebiete des Volsschul weseus würde Anerkennenswertes geschaffen. Dank den von Luther ausgegangenen Anregungen und Mahnungen wurde vielfach das eingezogenekirchengut zur Gründung von Schulen benützt, in welchen man ein bibelfestes Geschlecht heranbildete. 16 Jahrhundert ^er ^nfan9 des 16. Jahrhnnberts bezeichnet auch eine Periode des Aufschwunges der Künste, namentlich der Malerei und Bilbtterei.

2. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 32

1874 - Erlangen : Deichert
32 §• 17—18. Alte Geschichte, x—476 nach Chr. urig in Klöstern (in Aegypten durch Pachomius um 350; im Abendlande durch Benedict von Nursia bei Benevent; j 543). In der Kirche entstanden Lehr-streitigkeiten (besonders über den Arianismus; Laug-uung der Gottheit Christi), die durch Syuodeu und Concile (das erste allgemeine Concil zu Nicäa 325) beseitigt werden sollten. Während so in den Gegenden, wo das Christenthum zuerst Eingang gefunden, die Kirche dem Verfall entgegen gieng, erblühte ein neues Glaubensleben im Westen bei den urkräftigeu germanischen Völkern. — Kirchenschriftsteller: (griechische) Athanasius f 373, Chrysöstomus f 407; (lateinischej Ambrosius j 397, Hieronymus (Vulgata) j 420, Augustinus t 430. 5. Die Germanen (— Männer des Wurfspeeres?) oder Deutschen (die Volksthümlicheu. einander Deutlichen) gehören zur indogermanischen Völkerfamilie (§. 2). Ihre Wohnsitze: theils westlich (wie die Tribocker, Nemetcr, Bataver u. a.), größtenteils aber östlich des Rheins bis zur Donau und dem schwarzen Meer, der Weichsel, der Nord - und Ostsee. In Norddentschland die sog. sächsischen Völkerschaften (wie die Friesen, Cimbern, Tentönen, Sachsen, Cherusker u. a.), im Halbkreis um dieselben, im Süden und Osten, die suevi-schen (wie die Chatten, Hermunduren, Markomannen, Longobarden, Burgunder, Angeln, Vandalen u. a.). Tacitus („Germania") rühmt der Deutschen kräftige Körpergestalt und ihre guten Sitten; ihre Hauptbeschäftigung war Jagd und Krieg; Hauptfehler: Trunk und Spiel. Die Freien hatten ein festes Eigenthum (Alod), die Adeligen größeren Grundbesitz; die Hörigen dienten um ein Lehnsgut (Feod), die Knechte waren leibeigen. Zu Kriegen wurden die

3. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 62

1874 - Erlangen : Deichert
1517. Iii. Neuere Geschichte. Von Der Reformation bis auf vie Gegenwart, 1517 — 1873. Erste Periode. Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden, 1517—1648. I. Deutschland. S- 34. A. Z>ie Deformation öis zu Luthers Uod (1546). 1. Die Reformation, veranlaßt durck den im 15. und 16. Jahrhundert erfolgten Umschwung in dem Leben der europäischen Völker (Erfindungen, des. Schießpulver und Buchdruckerkunst; Länderentdeckungen; Humanismus) und durch die allgemeine Sehnsucht nach einer „Verbesserung der Kirche au Haupt und Gliedern"; begonnen a) in Deutschland durch I)r. Martin Luther (geb. zu Eisleben den 10. Nov. 1483, f daselbst 1546), welcher am 31. Okt. 1517 gegen den Ablaßhandel des Dominikaners Tetzel 95 Sätze an der Schloßkirche zu Wittenberg anschlägt (Philipp Me-lanchthon, Luthers Freund und Gehilfe im Reforma-tionswerke, seit 1518 Professor in Wittenberg, f 1560); b) in der Schweiz begonnen durch den Züricher Pfarrer Ulrich Zwingli (f 1531 in der Schlacht bei Kappel), fortgeführt durch Johann Calvin (f 1564 in Genf). 2. Luther vor Cajetan in Augsburg 1518, disputirt mit Dr. Eck in Leipzig 1519, verbrennt die

4. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 50

1874 - Erlangen : Deichert
50 §• 27—28. Mittlere Geschichte, 476—1517. für die Kirche und den Glauben zur Zeit der Kreuz-züge. Dann Beginn der Verweltlichung der Kirche. In Südfrankreich und Norditalien die Waldenser und Albigenser als Ketzer bekriegt (1209 — 1229). Inquisition. Die Prediger- und Beitelorden: Dominicaner (1216) und Franziscaner (1223). — Mystische (Bernhard von Clairvaur f 1153) und scholastische Theologie (Abälard f 1142; Thomas Aquin f 1274; Albertus Magnus f 1280). 2. Minderung der kaiserlichen Macht durch die Kämpfe mit den Päpsten und die Selbständigkeit der Reichsstände. Ausbildung des Ritt er Wesens (Turniere). Hebung des Handels und Gewerbwesens in den Städten (Patricier; Zünfte). Bund der Hansa 1241. (1241), rheinischer Städtebnnd (1253). 3. Die Wissenschaften gepflegt in Klöstern, seit dem 12. Jahrhundert auf Universitäten (Paris, Bologna, Salerno). Erste Blüthezeit der deutschen Poesie um 1200; die Nationalepen Nibelungenlied und Gudrun. Die Kunstepiker: Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg. Die Minnesänger wie Walther von dervogelweide. — Die Baukunst im Dienste der Kirche. Romanischer (Rundbogen-) Stil wie in den Domen zu Speier, Bamberg ; gothischer (Spitzbogen-) Stil: Kölner Dom (1248 begonnen), Straßburger Münster (Erwin von Steinbach, 1277). §. 28. Ii. Die übrigen außerdeutschen Länder von 843 — 1273. a. Frankreich. 1. Die Karolinger, 843 — 987. Minderung ihrer Macht durch die Normannen und

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 141

1827 - Erlangen : Heyder
— l4l ' Plan noch, kaum gewesen war; wie sich immer .große Unternehmungen aus sich selbst weiter zu entwickeln und zu ergänzen pflegen. Bei einem solchen Kampfe, wie ihn der kühne Mann jetzt gegen das tausendjährige Gebäude der Hier- archie, gegen den Papst und den so mächtigen Stand der Geistlichkeit erhob, vermochte nur die feste Ueber- zeugung. ihn aufrecht zu erhalten, die stets des from- men Wirkens Talisman gewesen ist: daß das von ihm begonnene, wenn es Gott wohlgefällig und von Gott sei, wohl bestehen müsse; im Gegentheil aber mit dessen Untergänge nichts verloren gehe. Denn sich be- trachtete er nur als schwaches und geringes Werkzeug der starken Vorsehung. Mit dieser Ueberzeugung konnte er quch zu Worms vor dem neuen Kaiser Karl V. seine Ueberzeugung laut aussprechen und die Wormser Acht über sich ergehen lassen. Aus der Rückreise wurde er insgeheim auf die Wartburg gebracht, und übersetzte dort.als Junker Georg das neue Testament; dem in den nächsten Jahren auch das alte folgte, wobei sich der Segen der Buchdruckerei erst recht erprobte. Da- gegen eilte er nach Wittenberg zurück, als. eines Bü- denslein oder Karlsiadt toller Eifer in den Kirchen Bil- derstürmerei begann und alles zu vertilgen drohte, was ans Papstthum erinnern konnte. Denn nicht durch stür- misches Einreißen, nur durch die Macht der allmählig reisenden Ueberzeugung sollte die Wahrheit Raum ge- winnen. Als sich sodann der Bauernkrieg im südwest- lichen Deutschland erhob und bis nach Thüringen ver- breitete, ein Thomas Münzer sich an der Bauern Spitze stellte, war es Luther selbst, der endlich zu kräf- tigen Maaßregeln gegen die, freilich von ihren Grund- herrn schwer gedrückten, Landleute rieth. (1523 — 25.) Unterdeß war auch der äußere Cultus sehr verän- dert worden; die Augustiner Meissens und Thüringens lösten ihre Klöster auf; Luther verheirathete sich sogar, nach Vorgang anderer; man verwarf die päpstliche Au- jtprttdt in Glaubenssachen und nahm als einzige Norm die Bibel an. Die Me,sie und die bisherige Lehre von der Transsubstantja.tion im Abendmahl hörte auf, so wie die Lehre vom Fegseuer und die .Anrufung der

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 80

1827 - Erlangen : Heyder
so Treulosigkeiten, Verbrechen und Kriegen endlich Z2.^ gelang, die Alleinherrschaft über das ganze römische Reich zu erlangen! So kamen allerdings die sogenann- ten Christianer in eine ganz andere Lage; gingen vom Verfolgtwerden selbst zum Verfolgen der Heiden über; erhielten prächtige Kirchen und einen glänzenden Tem- peldienst ; erhielten eine Menge von Geistlichen und geist, lichen Stufen, und bald waren die Bischöfe von By- ganz, wohin der schlaue Constantin, fern vom römischen Senate und Volke 330 seinen Sitz verlegte (Constan- tinopolis) und Nom mit ihrem oder dem erzbischöflichen Titel nicht mehr zufrieden und nannten sich Patriar- chen. Daß aber auch der alte einfache Geist des Chri- sienthums unterzugehen anfing, bewiesen nicht blos diese Rang - und Herrschsucht der Geistlichen, sondern auch die Streitigkeiten über den Lehrbegriff, z. B« ob der Sohn Gottes eben so ewig, mächtig und so gleichen Wesens mir Gott dem Vater sei, oder nicht, wie letzteres ein Presbyter, Artus, lehrte. Ersiere Meinung wurde nun in einer allgemeinen Kirchenversammlung zu Nicäa in Kleinasien (525) unter Constantins Vor- sitz, als die wahre Ansicht bestätigt, und der anders lehrende mit dem Fluche belegt! Dabei wurde, was gleichfalls noch heule gilt, festgesetzt, daß die Feier des Osterfestes immer an dem ersten Sonntage statt finden sollte, der zunächst auf den ersten Vollmond nach der Frühlingsnachtgleiche folge, daher es bald in den März, bald in den April fallen kann. Reich und mächtig war nunmehr die Kirche geworden ; der Christ hatte den Zutritt zu allen Staatsämtern, und der Kaiser wußte durch die Hierarchie der Kirche seine eigene Macht noch zu verstärken, während wiederum die Geistlichen sich große Vorrechte, Gerichtsbarkeit, Schenkungen u. a. m. zu verschaffen suchten. Bald aber zogen sich zu stillee Selbftbeschauung wieder Christen in die Einsamkeit zurück, wurden Einsiedler, wie Paul von Theben, An- tonius, oder zogen Schüler an sich, wie Pachomius, die sich in seiner Nähe ansiedelten, Mönche wurden, und damit den Ursprung der Klöster veranlaßten. Dieses -fireng-einsame Leben fand bald große Achtung und

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 149

1827 - Erlangen : Heyder
140 Art, und mußte im l8ten Jahrhundert weit ferner gls im löten von seinem Ziele fein. Zn Portugal, Spanien, Frankreich, wurde er zuerst, dann 1773 von Papst Clemens Xlv. gänzlich aufgehoben. In seiner höchsten Blüthe hatte er 1400 Collegien, und über 22000 Mitglieder gehabt. In England war König Heinrich Viii., des siebenten Sohn, als Reformator ausgetreten, obgleich er durch eine Schrift gegen Luther, zu welcher er den Namen hergegeben hatte, sich den Titel äetengo,- fidei verdient hatte. Als ihn aber Papst Clemens Vh. von seiner ersten Gemahlin (ihr folgten noch 5 andere) nicht scheiden wollte, brach er mit Rom, und machte sich zum Oberhaupt der Kirche, wozu ihn deren Schätze und seine theologischen Kenntnisse gereizt-haben moch- ten; die Bibel wurde erlaubt, doch nicht, darüber zu grübeln; darum nur in jedem Kirchspiele eine war, und diese an der Kette. Die Klöster hörten auf. Aber kein fester Plan war in seiner Reformation, nur dieselbe Willkühr und Laune, womit er seine Weiber, Minister, vorzüglich den berühmten Cardinal Wolsey plagte und den edlen Thomas Morus hinrichten ließ. Erst mit dem Sohne dieses Tyrannen, Eduard V!. (1547 — 53) ward die Reformation vollendet, allein auch gleich von seiner Nachfolgerin Maria wieder unter- drückt. Als aber Marias Schwester, die berühmte Elisabeth (1558 bis i603), den Thron bestieg, stellte»; sich drei Neligionsparteien neben einander auf; die eine, die der bischöflichen oder Hofkirche, mit manchem Ueberblelbsel des Papismus; die andere, die der stren- gen Reformirten oder Puritaner, Presbyterianer, die besonders in Schottland herrschend wurden, wahrend auch der Kathoiiclsmus noch in beiden Reichen, vor- züglich aber in Irland, bestand. Die Presbyterianer in Schottland legten auch den Grund zum Unglück ihrer schönen, aber leidenschaftlichen Königin Maria Stuart, die bald ktine andere Hülfe wußte, als sich in Elisa- beths Arme zu werfen. Diese aber, die theiis den Katholicismus, theiis die Schönheit ihrer muthmaß- lichen Nachfolgerin fürchtete, hielt die unglückliche Für, siin lange Jahre gefangen, und ließ sie endlich, 1587,

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 140

1827 - Erlangen : Heyder
140 nämlich glaubien, aus dem Schahs der überflüssigen Verdienste Christi und der Heiligen, auch denen für ihr Geld etwas abgeben zu können, die mit ihrer eig- neu Frömmigkeit den Himmel nicht erreichen möchten. Nun wollte man aber lheils wissen, daß das Geld vom Papste nicht immer zu dem rechten Zweck ver- wendet werde, theils trieben es die General- und Uuterablaßpachter mit diesem Sündenkilgungssond so bunt, daß der letzte Rest der Sittlichkeit und Fröm- migkeit dadurch in Gefahr zu kommen schien. Diesen Uebelsiand bemerkten, fast zu gleicher Zeit, der Predi- ger Ulrich Zwingli in Zürich und der Augustiner Mönch und Professor der neuen Universität von Wittenberg, D. Martin Luther, zu Etsleben 1463 geboren. Beide Männer ereiferten sich höchlich über eines Samsons, eines Tezels Ablaßhandel, und predigten und schrieben stark dagegen; besonders schlug Luther am Zi. Oktober 1517 nach akademischer Weise Q5 These'6 oder Satze an, zu einer öffentlichen Disputation gegen den Ab- laßkram; zumal da er durch.eifriges Studlren in der Drbel gesunden hatte, daß dort von diesem und ähnli- chen Dingen nichts oder gar das Gegentheil geschrie- den stehe, und eine frühere Reise nach Nom, ihn von der Heiligkeit des Papstes und der, römischen Curie nicht genugsam hatte überzeugen mögen. Als nun gar der Cardinal von Gaeta (Cajetan) zu Augsburg Lu- thern nicht recht beschwichtigen konnte; (Man mußte Luthern um seines Kurfürsten Friedrich des Weisen wil- len schonen, der nach Maximilians Tode das Reichs- vicariat verwaltete und auf die Kaiscrwahl den wich- tigsten Einfluß hatte, ja selbst Kaiser geworden wäre, wenn er die Wahl nicht auf Karln von Spanien ge- leitet halte) als Disputationen (wie die mit Eck zu Leipzig) und gütliche Vorstellungen nichts helfen woll- ten: so mußte Leo X. wohl mit der Bannbulle gegen Luther und seine Anhänger auftreten, wogegen dieser wieder die Bulle und das canonische Recht ins Feuer warf, und nun in Predigten und Schriften, die wegen, der Kühnheit und Popularität der Sprache schnell ver- breitet wurden, auf eine gründliche Verbesserung der Kirche uttd ihrer Lehren drang, was vor 5 Jahren sein

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 142

1827 - Erlangen : Heyder
142 Heiligen und Engel. Die 7 Sakramente schmolzen auf zwei zusammen. Der Gottesdienst wurde nicht mehr lateinisch, sondern deutsch gehalten; für Lehrer und Schüler ein großer und kleiner Katechismus entworfen. Wie Luther mit seiner Popularität und Heftigkeit mehr auf die ganze Masse, wirkte sein gelehrter und milderer Freund Philipp Melanchthon auf die Gelehrten. In wenigen Zähren verbreitete sich die Reformation über ganz Kursachsen, Thüringen, Hessen, Meklenburg, Pommern, Theile von Braunschweig, in das durch die- selbe zu einem weltlichen Herzogthume umgeschaffene Deutschordensland Preußen, nach Dänemark und Schwer den; während Zwinglis Werk bald an Oekolampadius in Basel, an Haller in Bern, Calvin in Genf kräftige Mitarbeiter oder Fortsetzer erhielt, die ihre von Lu- thers Ansicht etwas verschiedene Lehre bald ins südliche Frankreich (Hugenotten) und in die Niederlande ver- pflanzten. So war in Zeit von kaum 10 Jahren eine Reformation nicht blos begründet, sondern auch von Mil- lionen Menschen angenommen worden. Nur war die Frage, ob solcher Abfall von dem früheren Glauben die Katholiken nicht zu kräftiger« Gegenmaßregeln antreiben werde? Der Papst allein vermochte nichts. Man mußte entweder Wahrheit der Wahrheit entgegensetzen, oder mit Gewalt die Neuerung unterdrücken, oder endlich die Sache ruhig ihres Weges gehen lassen. Das erste konnte, das letzte wollte man nicht; man rechnete also auf die Macht der katholischen Partei der Christenheit, vor allem aber auf den neuen Kaiser Karl. Doch dieser von der einen Seite mit Franz I. dem ritterli- chen Könige von Frankreich, seinem Nebenbuhler bei der deutschen Krone, von der andern Sette bald von der, Türken, unter ihrem größten Sultan Solimün i 1. bedrängt, (dessen Heer 152s) sogar vor Wien erschien) vielfach beschäftigt zugleich als König Spaniens, Nea- pels und Siciliens, als Herr von Mailand und den Niederlanden, wollte vorerst durch Reichstage, Neli- gionsgespräche, durch Zusammenberufung eines allge- meinen Conciliums den Ktrchenzwiespait entweder güt- lich ausgleichen, oder doch die gewaltsame Entscheidung

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 144

1827 - Erlangen : Heyder
144 einlegten, von welcher sie später den Namen Prote- stanten erhielten. Als nun 15z0 Karl in Persog einen glanzenden Reichstag zu Augsburg hielt, wurde ein von Melanchthon gearbeitetes evangelisches Glau,.- bensbekenntniß(confessio fidei Augustana) öffentlich vor Kaiser und Reich vorgelesen, atxor auch von den Katholiken eine sogenannte confutatio oder Widerle- gung bekannt gemacht, der wiederum die Evangelischen «ine Verteidigung (apologia conf. Augustanae) ent- gegensetzten. Zwinglis Anhänger aber überreichten eine eigenkeonfession. Allein da Karl den Protestanten nux kgrze Bedenkzeit über eine Wiedervereinigung mit den Kglholiken ließ, so schloffen 6 tcutsche Fürsten, besorg dees der Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, rwtt seinem Sohne Johann Friedrich und Landgraf Phi- lipp der ß)roßmüthige von Hessen, 2. Grafen, ll Städte, zu Schmalkalden einen Bund, doch nur zur Vertheidignng der neuen.lehre. Ohnehin wollte man schon von einer früher» Verbindung der Katholiken wissen, und wenn auch diese gelaugnet werden konnte, so kam doch 1526 ein sogenannter heiliger Bund katho, lifcher Seits zu Stande. Endlich war das vielverspro» chene Eoncil zu Triens (4545) zusammen berufen wor- den , allein der schma'kaldtscke Bund verweigerte die Beschickung, weil dort nur Katholiken unter des Papstes Vorsitz, der doch auch nur Partei in dieser Sache sei, zu Gerichte sitzen sollten. Der darüber erzürnte Karl V. rüstete sich nuil zum Kriege, und hatte keinen Hehl, daß er jetzt einige ungehorsame Stande des Reiches züchtigen wolle. Fingerzeig genug für den schmalkaldi- schen'bund, der sich schon einigemal erneuert hatte, sich jetzt,g«ch zu rüsten. Ganz unerwartet schnell rückten 1z»4^ die norddeutschen Bundestruppen unter Voraus- schlckung eines Kriegsinamfestes, das von Karl mit einer Achtserklärung, beantwortet wurde, an die Donau, wo sich bereits die oberdeutschen Vundesstande, Wirtem- berg, Ulm, Eostnitz, Augsburg u. a. unter Sebastian Schärtlin von Burrenbach nicht unthatig bewiesen hat- ten. Allein jetzt zeigte.sich die elende Verfassung des Bundes mit zwei Häuptern in ihrem wahren Lichte. Wenn der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen ruhen
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